Planet Ozean - Ausstellungstagebuch

Eintrag I: Alles auf Anfang

Nach der Ausstellung ist vor der Ausstellung – auf die Erfolgsausstellung „Das zerbrechliche Paradies“ mit rund 1,35 Millionen Besuchern folgt ab dem 15. März „Planet Ozean“. Die Umbauarbeiten starteten direkt mit dem Ende der letzten Ausstellung am 26. November. Zunächst wurden die Infotafeln abgehangen, Exponate an die Leihgeber zurückgegeben sowie die Ausstellungsbilder sicher verpackt und eingelagert.

Eintrag II: Die höchste Leinwand der Welt

Im Luftraum des Gasometers über der Manege entsteht etwas Großes. Die mit 40 Metern höchste Leinwand der Welt ist das Highlight der kommenden Ausstellung „Planet Ozean“ (ab 15. März). Die Leinwand ist Teil der „Welle“, die das hochspezialisierte Team von Ars Electronica Solutions entwickelt hat. In Kombination mit einer halbdurchlässigen Gaze die über der Manege gespannt ist, erzeugt die Welle die Illusion unter Wasser zu sein. Dort begegnen der Ausstellungsbesucher/innen dann verschiedenen Meeresbewohnern. Den Aufbau übernahm das Team von geo - die Luftwerker.

Eintrag III: Der Klangraum

Wie klingen die Weltmeere? Für die kommende Ausstellung „Planet Ozean“ (ab 15. März) entsteht unter der Gasdruckscheibe im Gasometer ein spezieller Soundraum. Die Aufnahmen zeigen den Trockenbau von „Klang der Tiefe“. Das Soundprojekt von OCEANS21 nimmt die Ausstellungsbesucher*innen mit auf eine akustische Reise durch die Weltmeere.

Eintrag IV: Der Einzug der Bilder

Mit Gabelstapler, Hubwagen und purer Muskelkraft ziehen die ersten Bilder der kommenden Ausstellung „Planet Ozean“ (ab 15. März) in den Gasometer ein. Zwei LKW-Ladungen erreichten bereits den Gasometer, mindestens zwei weitere werden folgen, bis alle 160 Bilder der kommenden Ausstellung ihr Ziel erreicht haben. Vor Ort werden die gut verpackten Bilder zunächst auf Beschädigungen untersucht, bevor sie an ihren Platz getragen werden. Dann ist das Team von Höhenhandwerk gefragt, das die Bilder an den festgelegten Positionen aufhängt.

Eintrag V: Die Qual, der Wal

Er stellt das Empfangskomitee der neuen Ausstellung – Buckelwal „Willi“ begrüßt ab dem 15. März im Eingangsbereich des Gasometers die Besucher der Ausstellung Planet Ozean“. Doch bis die Leihgabe des LWL Museum für Naturkunde Münster perfekt ausgerichtet war, verging Stunde um Stunde. Immer wieder musste das Objekt gedreht und ausgerichtet werden – bei 600 Kilogramm Gewicht keine „leichte“ Aufgabe.

Eintrag VI: Test, Test, Test – erste Projektionen auf der höchsten Leinwand der Welt

Wie bespielt man die höchste Leinwand der Welt? Mit außergewöhnlich leistungsstarken Projektoren! Diese stammen von Epson und bieten gewaltige 30.0000 Lumen. Für eine perfekte Projektion müssen die Hochleistungsbeamer exakt aufeinander abgestimmt werden. Von daher waren die Teams von SIGMA und Ars Electronica tagelang vor Ort, um erste Einstellungen vorzunehmen.

Fotos: Dirk Böttger, Gasometer Oberhausen GmbH

Eintrag VII: Megaposter zur neuen Ausstellung „Planet Ozean“

Gute drei Wochen dauert es noch, bevor das Wahrzeichen der Region mit der neuen Schau „Planet Ozean“ am 15. März seine Türen öffnet. Doch das erste Highlight ist schon jetzt weit sichtbar: die neuen Megaposter an der Außenwand des 117,5 Meter hohen Industriedenkmals.

Der Oberhausener Gasometer ist die höchste Ausstellungshalle Europas – und so avanciert auch eine Plakataufhängung zum besonderen Event. Die beiden spektakulären Megaposter zur Ausstellung „Planet Ozean“ sind jeweils knapp 1.500 Quadratmeter groß und bestehen aus gewebtem Netzvinyl – allgemein eher bekannt als Mesh. Bei diesen Dimensionen ist auch das Gewicht nicht so ganz unerheblich: gemeinsam wiegen beide Megaposter über eine Tonne.
Da diese Riesenplakate natürlich nicht einfach an die Fassade geklebt werden können, kommen hier versierte Profis zum Einsatz. Vom Dach des Gasometers seilten sich Industriekletterer Peter Peilert und sein Team ab, brachten die insgesamt 24 Einzelteile in Position und fügten sie zu zwei überdimensionalen Megapostern zusammen. Keine leichte Aufgabe, knapp 120 Meter über der Erde. Doch die sieben Kletterer vom „Höhenhandwerk“ wissen genau was sie tun, kam ihre Expertise doch bereits bei den Gasometer Ausstellungen „Das zerbrechliche Paradies“, „Der Berg ruft“, „Christo: Big Air Package“, „Der schöne Schein“ und „Wunder der Natur“ zum Einsatz.

Eintrag VIII: Korallen aus der Kiste

Kiste um Kiste wurden in den vergangenen Wochen in den Gasometer getragen. Darin sicher verpackt, die Exponate zur kommenden Ausstellung "Planet Ozean", von klitzekleinen Muscheln bis zum imposanten Schädel eines 14 Meter langen Finnwals. Dessen Sichtung in der Ostsee sorgte 1898 für großes Aufsehen – glaubten damals doch viele Menschen, es handele sich um ein echtes Meeresungeheuer.
Unter den vielen Exponaten in „Planet Ozean“ befinden sich auch Haiflossen. Die stammen aus Mexiko und wurden auf ihrem Weg nach Hongkong am Flughafen Frankfurt a.M. beschlagnahmt. Wofür die lange Reise vom amerikanischen Kontinent an die Südküste Chinas? Es geht um Geld, denn auf dem asiatischen Markt werden bis zu 1.500 Euro für ein Kilogramm dieser verbotenen Fracht bezahlt.
Achtung, maritime Reptilien! Sie sind Lungenatmer, bringen auch mal 300 Kilogramm auf die Waage und vor etwa 200 Millionen Jahren haben sie sich für einen Ortswechsel vom Land ins Wasser entschieden: Meeresschildkröten. Den in Oberhausen zu sehenden Körper einer Karettschildkröte erhielt übrigens der ehemalige Staatsratsvorsitzende der DDR, Willi Stoph, in den 1980er Jahren als Geschenk aus Kuba.
Die meisten Exponate in „Planet Ozean“ stammen von unserem Ausstellungspartner Stiftung Deutsches Meeresmuseum. Weitere Leihgaben verdanken wir dem Ruhr Museum Essen, dem LWL-Museum für Naturkunde Münster, dem GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung, der TU Bergakademie Freiberg, dem LEGOLAND Discovery Centre Oberhausen sowie der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BRG).

Eintrag IX: Abhängen

Rund 160 großformatige Fotografien zu hängen, ist keine einfache Aufgabe – vor allem bei der Deckenhöhe des Gasometers. Die Profis von Höhenhandwerk haben allerdings einen Plan und sind mit entsprechender Ausrüstung bestens ausgestattet.

Eintrag X: Wie Korallen knacken

Die Soundinstallation „Klang der Tiefe“ nimmt konkrete Formen an. Die Tonproben des Projektes von OCEANS21 klingen vielversprechend. Inszeniert als dreidimensionaler Raumklang eröffnet die Komposition aus unterschiedlichen Meeresgeräuschen einen akustischen Zugang zum Lebensraum Ozean. Aber auch das Optische kommt nicht zu kurz. Für die visuelle Konzeption und Gestaltung ist Theresa Baumgartner verantwortlich, Aufnahmen und Komposition stammen von Chris Watson, den Raumklang inszeniert Tony Myatt.

Eintrag XI: Der blaue Planet

Ein weiteres interaktives Highlight der Ausstellung „Planet Ozean“ ist der sogenannte digitale „Ocean Twin“ unseres blauen Planeten. Bei diesem Modell der Erdkugel können verschiedene Szenarien anhand einer Datenbasis visuell dargestellt werden. Klingt kompliziert – ist es aber nicht. Die Besucher wählen ein Thema, wie beispielsweise den Anstieg des Meeresspiegels aufgrund des Klimawandels, und auf dem Globus wird das entsprechende Szenario angezeigt. Die Analyse und die Visualisierung der Daten stammen vom Environmental Systems Research Institute (kurz Esri).

Eintrag XII: Fast fertig

Ein paar letzte Handgriffe, und dann ist es soweit: Nach fast vier Monaten Aufbauzeit startet in wenigen Tagen die neue Gasometer-Ausstellung „Planet Ozean“. Ab dem 15 März ist die Ausstellung von dienstags bis sonntags – in den Osterferien auch montags – von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Tickets sind an der Kasse vor Ort oder online unter www.gasometer.de erhältlich.

Eintrag XIII

Wir schließen unser Aufbau-Tagebuch mit Impressionen von der Vernissage „Planet Ozean“. Die ist Ausstellung ist nun für Besucher dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. In den NRW-Osterferien ist der Gasometer auch montags und somit durchgehend geöffnet.

Tickets unter: http://www.gasometer.de/de/tickets